Die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts, vor allem aber die Gattung der Lyrik, ist entscheidend und nachhaltig von dem Berliner Arzt Gottfried Benn (1886-1956) bestimmt worden. Benn, dem seine Herkunft aus einem Prignitzer Pfarrerhaushalt stets wichtig war, verstand sich als kritischer und kühler »Intellektualist«, der den Brüchen des Weltgeschehens in unserem Jahrhundert eher als geistiger Aristokrat gegenüberstehen wollte als darin zu Hause zu sein.
Dem expressonistischen Aufschrei seiner in ihrer fast klinischen Härte verblüffenden Morgue-Gedichte folgt ein breites essayistisches und belletristisches Schaffen, das einen höchst schwierigen individuellen Standpunkt in widersprüchlichster Zeit zu bestimmen versucht. Bernd Streiter fühlte sich vor allem inspiriert von den späten Gedichten des reifen Lyrikers Benn, die dessen Auffassungen gleichsam als Extrakt widerzuspiegeln vermögen.
Die Radierungen zu »Gottfried Benn« entstanden in einer Auflage von je 26 Exemplaren. Weitere 24 numerierte und signierte Auflagen sind im Verlag »Prignitzpresse« in Form eines Buches erschienen – hier zusammen mit 13 Gedichten Gottfried Benns. Handeinband (Halbleder) im Schuber, gedruckt in Tiemann Antiqua im Handsatz.